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Kinderchöre bei der Sing- und Musikschule Kempten

„Lasst die Töne raus“ - Im Chor macht Singen noch mehr Spaß

Fröhliche Menschen hört man oft ein Lied trällern. Mit anderen zusammen in einem Chor zu singen, ist aber noch viel schöner.

In der zweiten Reihe wird noch getuschelt. Drei Mädchen haben dort die Köpfe zusammengesteckt. "Ruhe bitte! Wir fangen erst an, wenn bei allen der Mund zu ist", sagt Monika Lichter-Resch und hält den Zeigefinger an ihre Lippen. Sie ist die Leiterin eines Chors. Als es wenig später mucksmäuschenstill ist im Saal, hebt sie ihre rechte Hand. Und schon fängt der Chor an zu singen. Erst ganz leise und langsam. Dann wird der Gesang immer kräftiger.

Etwa 60 Mädchen und Jungen sind an dem Tag in den Konzertsaal der Sing- und Musikschule in Kempten gekommen. Sie proben für einen Auftritt. Da muss natürlich jedes Stück sitzen. "Die hintere Reihe höre ich kaum. Ihr müsst etwas lauter singen. Macht den Mund weit auf - so wie die Fische - und lasst die Töne raus", sagt die Chorleiterin.

Die Sänger haben sich in vier Reihen aufgestellt. Die hinteren Reihen stehen erhöht, damit jede Stimme gut zu hören ist. Ganz vorne vor dem Chor steht Laura. Die Zehnjährige hat als Einzige ein Mikrofon in der Hand. Sie ist Solistin. So nennt man eine Sängerin, die einen Teil des Liedes allein singt. Laura wurde für die Stimme der Meerjungfrau Marielle ausgewählt. Sie hat nämlich eine besonders schöne und klare Stimme, sagt Monika Lichter-Resch.

Ein bisschen aufgeregt ist sie schon, verrät Laura. Aber sie freut sich auch: «Ich singe das Lied ,Die Sonne sehen'. Die Melodie ist total schön.» Laura singt schon seit fünf Jahren in einem Chor. "Es macht viel Spaß. Und es gefällt mir, wenn mehrere zusammen singen. Das hört sich toll an."

Auch Oskar singt gerne. "Ich singe auch oft zu Hause. Vor allem wenn ich einen Ohrwurm habe", sagt der Neunjährige. Er übernimmt ebenfalls eine Solisten-Rolle. Oskar ist der Prinz, der am Ende des Märchens die Meerjungfrau heiratet.

Ein Chor klingt aber nur dann gut, wenn alle mit dem Singen gleichzeitig beginnen und aufhören. Und natürlich müssen alle Sänger den Takt halten. Damit das gelingt, lassen sie die Dirigentin nicht aus den Augen. Manche Mädchen und Jungen wippen außerdem mit ihren Füßen den Takt mit.

Nach der Chorprobe gibt es für die Solisten noch Einzelunterricht. Neben Oskar und Laura singt auch die neunjährige Fiona ein Solo. Sie ist die Meereshexe. Die Chorleiterin begleitet die drei Sänger am Klavier. Zuerst üben sie die hohen, dann die tiefen Töne. "Legt eure Hände an den Bauch, dann spürt ihr beim Singen euer Zwerchfell. Und stellt euch bequem hin, damit der Ton den Weg von der großen Zehe bis zum Kopf findet."

Es gibt Stimmlagen von hoch bis tief

Wusstest du, dass Sänger im Chor in verschiedene Gruppen eingeteilt werden? Man sagt dazu Stimmlagen. Es geht darum, wie hoch oder tief jemand singt. Jede Stimmlage hat einen eigenen Namen. Sopran heißt die höchste Singstimme, die meist von Frauen gesungen wird. Es gibt aber auch Jungs, die so hoch singen. Sie übernehmen dann oft in besonderen Kinderchören den Sopran.

Der Name Sopran kommt aus der Sprache Italienisch: "Sopra" heißt so viel wie darüber. Diese hohe Stimmlage liegt tatsächlich über allen anderen. Wer mit der Stimme nicht so hoch hinaufkommt, ist ein Mezzosopran.

Die tiefe Frauenstimme wird Alt genannt. Die hohe Stimme bei den Männern heißt Tenor. Danach kommt der Bariton. Und die ganz tiefe männliche Stimme heißt Bass.

Mit freundlicher Genehmigung der dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, www.dpa.de
Foto: Birgit Klimke
 
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