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Hornunterricht an der Sing- und Musiksschule

Tiefe Töne aus einem glänzenden Rohr

Wenn es um Blasinstrumente geht, denken viele Leute sofort an eine Trompete. Dabei gibt es auch noch andere, die sich toll anhören. Lily und Laszlo spielen Horn.

Lily macht gerne Musik. Mit Flötespielen hat sie schon angefangen, als sie vier Jahre alt war. „Das macht mir auch immer noch Spaß. Aber ich wollte gerne ein zweites Instrument spielen“, sagt die Neunjährige und öffnet stolz einen schwarzen Koffer vor sich.
Ein rundes, gold glänzendes Blasinstrument mit einem großen Trichter kommt zum Vorschein.
Es ist ein Horn. Manchmal wird das Instrument auch Waldhorn genannt. Bei einer Freundin hat Lily es zum ersten Mal gesehen und gehört. Danach wollte sie es unbedingt selbst lernen. „Ich finde den Ton so schön“, sagt sie.
Seit ein paar Monaten nimmt Lily Horn-Unterricht an der Sing- und Musikschule in Kempten. Gewöhnen musste sie sich erst mal an das Gewicht des neuen Instruments, das aus einem rund gebogenen Messingrohr besteht. „Richtig schwer ist ein Horn eigentlich nicht. Aber im Vergleich zur Flöte eben schon“, sagt sie. Am Anfang hatte sie Mühe, es längere Zeit zu halten. „Nach drei oder vier Liedern musste ich immer eine kurze Pause machen.“
Zu Beginn des Unterrichts darf sich Lily ein Lieblingslied aus dem Notenheft aussuchen. Sie entscheidet sich für „Summ, summ, summ“ und legt gleich los. Mit der rechten Hand greift sie in den großen Trichter, um das Instrument zu halten. Die mittleren drei Finger der linken Hand legt sie auf die Ventile. So heißen die Tasten, die beim Spielen runtergedrückt werden.
Dann bläst Lily mit gespannten Lippen in das Mundstück – und schon erklingt ein schöner, tiefer Ton. „Bei allen Blechblasinstrumenten wird der Ton mit den Lippen erzeugt. Wenn man einfach nur hineinbläst, kommt am Ende warme Luft raus – aber kein Ton“, erklärt Musiklehrer Ulrich Köbl.
Laszlo beherrscht die anspruchsvolle Blastechnik schon ganz gut. Seit zwei Jahren nimmt der Zwölfjährige Horn-Unterricht. Um besser spielen zu können, übt er jeden Tag, sagt er. Manchmal nur zwanzig Minuten, manchmal auch etwas länger. „Es macht Spaß, wenn man merkt, dass man Fortschritte macht.“ Üben ist wichtig, sagt auch Ulrich Köbl. Denn nur so werden die Muskeln am Kinn und in den Lippen gestärkt, die für das Hornspielen wichtig sind.
Laszlo fängt den Unterricht mit dem Weihnachtslied „Lasst uns froh und munter sein“ an. Die Töne trifft er ziemlich genau. Nur das Tempo stimmt nicht. Sein Musiklehrer schnippt deshalb den Takt mit den Fingern mit. „Du spielst das Stück zu langsam. Da muss mehr Pepp rein, damit es sich auch froh und munter anhört.“
Als Laszlo vor ein paar Jahren den Wunsch hatte, ein Instrument zu lernen, sollte es unbedingt ein Blasinstrument sein. Genauso wie Lily hat er sich für das Horn entschieden, weil ihm der Klang so gut gefällt. „Ich finde den tiefen Ton schön. Eine Trompete klingt dagegen so schrill“, sagt er. Außerdem findet Laszlo, dass ein Horn viel besser aussieht.
Von Birgit Ellinger, dpa
Mit freundlicher Genehmigung der dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, www.dpa.de
 
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